Ratgeber über verschiedener Formen Autoersatzteile

Autoteile werden von vielen verschiedenen Herstellern produziert und unter verschiedenen Marken vertrieben.
Die Konsequenz daraus: Es weisen viele Teile unterschiedliche Qualität auf und werden demzufolge zu verschiedensten Preisen am Markt angeboten.

Originalteile / Identteile

Eine wesentliche Unterteilung bei Autoteilen wird im Bereich der so genannten Originalteile bzw. Identteile vorgenommen.
Man unterscheidet zunächst zwischen denjenigen Teilen, die mit dem Markenzeichen eines Automobilherstellers (z.B. VW, Mercedes, Opel) versehen sind und denen, die das Logo eines Teileherstellers (z.B. ATE, Bosch, Hella) tragen.
Die erste Gruppe wird in der Fachsprache vielfach als OE-Teile (Original Equipment-Teile oder auch Originalteile des Fahrzeugherstellers), die zweite als Aftermarket-Teile oder einfach Ersatzteile bezeichnet. Die Originalteile der Autohersteller zeigen deren Logo auf der Verpackung, die Marke ist in der Regel zusätzlich auf den Teilen eingestanzt. Zusätzlich vergeben die KFZ-Hersteller für jedes Teil eine eigene Nummer, die so genannte Originalteile-Nummer oder OE-Teilenummer. Anhand dieser Teilenummer orientiert sich vor allem die Vertragswerkstatt bei der Identifikation, der für eine Reparatur benötigten Autoteile. Diese Teile entsprechen denjenigen, die auch bei der Montage der Fahrzeuge im Werk der Hersteller verwendet werden.

Viele Teile, die die Logos der Autohersteller auf der Verpackung tragen, werden jedoch nicht von VW, Mercedes & Co., sondern von unabhängigen Teileherstellern für die Autohersteller produziert – diese Teilehersteller nennt man auch Zulieferer oder Erstausrüster. Die Erstausrüster produzieren häufig nicht ausschliessich für die Fahrzeughersteller, sondern vertreiben ihre Ersatzteile auch unter eigenem Namen, der auf der Verpackung und den Teilen selbst aufgedruckt bzw. eingestanzt ist. Darüber hinaus haben diese Teile eine eigene Teilenummer, die deren Hersteller vergibt. Diese, unter der eigenen Marke vertriebenen Teile, werden auf dem freien Ersatzteile- Markt angeboten und vorwiegend durch freie Werkstätten für Reparaturen verwendet. Da diese Teile lediglich unter dem Namen des Teilehersteller vertrieben werden, ansonsten aber die identische Qualität aufweisen. wie die mit den Autohersteller- Logos und - Nummern versehenen Originalteile, werden sie in der Fachsprache auch als Identteile bezeichnet.

Während früher nur die Teile der Autohersteller als Originalteile bezeichnet werden durften, ist dies nach einer Entscheidung der Europäischen Kommission in 2002 auch für die beschriebenen so genannten Identteile der Erstausrüster zulässig. Bei einem Identteil bescheinigt dessen Hersteller, dass es die identische Qualität hat wie dasjenige, das in einem fabrikneuen Auto verbaut wird und damit den Spezifikationen und Anforderungen des jeweiligen Automobilherstellers entspricht.

Nachbauteile

Neben den Identteilen werden am Markt so genannte Nachbauteile angeboten. Der Begriff Nachbauteile bedeutet dabei keineswegs, dass diese Autoteile gefälscht, illegal kopiert, nicht im Strassenverkehr zugelassen oder nicht verkehrssicher sind.
Die oftmals namenhaften, renommierten Hersteller dieser Autoteile liefern vielmehr im Gegensatz zu den Identteile- Produzenten nicht direkt an die Automobilhersteller und stellen damit keine Originalteile her. Ihre Teile werden ausschliesslich unter eigenem Markennamen im freien Ersatzteilehandel vertrieben. Nachbauteile sind wie deren Name impliziert bau- und funktionsgleich mit denen der Erstausrüster.
Die Qualität eines Nachbauteils kann, muss aber nicht von der eines Originalteils abweichen. So ist eine große Bandbreite von Qualitäten bei unterschiedlichen Herstellern festzustellen. Diese reicht von der Erstausrüsterqualität (d.h. das Teil hat nach Auskunft des Herstellers die gleiche Qualität des Originalteilsteils, wird aber nicht von einem Fahrzeughersteller verbaut bzw. vertrieben), bishin zur günstigen Einstiegsqualität, die zwar alle vorgegebenen Sicherheitsanforderungen voll erfüllt, aber ggf. anderweitig abweichende Eigenschaften aufweist (z.B. in Bezug auf Lebensdauer oder Performance). Diese Unterscheidung ist vergleichbar mit den günstigen Marken der Lebensmitteldiscounter – diese sind weder gesundheitsgefährdend noch ungesünder als die jeweiligen Premium Markenprodukte, unterscheiden sich davon aber ggf. z.B. durch den Geschmack oder die Gestaltung der Verpackung.

Bzgl. ihrer Preise weichen Nachbauteile oftmals deutlich von denen der Originalteile ab. Sie bilden eine preislich attraktive Alternative zu den Originalteilen und werden von vielen Werkstätten und privaten Schraubern meist als kostengünstige Alternative vor allem bei älteren Fahrzeugen verbaut. Nachbauteile sind damit ein wichtiger Bestandteil im Thema der zeitwertgerechten Reparatur.

Autoteile mit Händler-Eigenmarke

Einige Teile werden von deren Anbietern im eigenen Namen als Eigenmarke vertrieben. Diese Händlermarken werden in der Regel durch den Anbieter bei einem Neuteile- Hersteller eingekauft und auf Verpackung und Teil mit eigenem Logo und eigener Teilenummer des Händlers versehen.
Alternativ werden Identteile und Nachbauteile auch ohne alternative Verpackung und Auszeichnung in den Shops der Händler unter dessen Namen angeboten. Grund ist oftmals, dass der Anbieter sein Sortiment häufig um neue Hersteller erweitert bzw. es reduziert und sich dessen angebotene Marken dadurch regelmässig ändern.
Kunden kaufen in diesem Fall z.B. einen Stossdämpfer oder ein Radlager zu einem attraktiven Preis, nehmen jedoch die Auswahl der jeweils ausgelieferten Marke durch den Händler in Kauf. Häufig werden die unter einer Händler-Eigenmarke angebotenen Autoteile zu besonders günstigen Preisen als Top Angebote geführt.
In der Regel teilen die Händler in ihren Angeboten mit, dass es sich bei den Teilen um Originalteile oder qualitativ hochwertige Nachbauteile handelt. Zur Information, welcher Identteile- oder Nachbauteile- Hersteller sich hinter den jeweiligen Angeboten verbirgt ist es ratsam, den anbietenden Händler direkt dazu zu kontaktieren.

Austauschteile / Pfandteile

Sofern bei einigen Autoteilen einzelne Komponenten verschlissen sind, können diese Teile nicht mehr benutzt werden bzw. müssen zeitnah ersetzt werden. Bei manchen reicht es jedoch aus, wenn lediglich die verschlissenen Elemente ersetzt werden, um das Ersatzteil wieder einbauen und nutzen zu können. Vor allem bei komplexen und teuren Autoteilen wie einem Lenkgetriebe, einer Kupplung oder einer Lichtmaschine ist dies sinnvoll.
Viele Autoteile aus diesen Kategorien werden daher als so genannte Austauschteile (auch oft als AT-Teile abgekürzt) und damit als kostengünstige Alternative zu Neuteilen angeboten. Diese Austauschteile sind hinsichtlich der vorher defekten bzw. verschlissenen Komponenten generalüberholt und in ihrer Qualität mit Neuteilen vergleichbar. Um von den günstigen Preisen der Austauschteile zu profitieren, müssen Käufer im Tausch für das überholte Teil ihr altes, defektes Teil in der Regel an den Händler zurücksenden. Dessen Altteile-Preis wird beim Kauf zunächst als Pfand erhoben und bei Rücksendung des Altteils zurückerstattet - man spricht daher bei diesen Ersatzteilen auch von Pfandteilen. Falls der Käufer kein Altteil als Pfand einreichen kann, wird dem Verkäufer in der Regel der Ausgleich der Preisdifferenz gezahlt.
Häufig handelt es sich bei den Austauschteilen um generalüberholte bzw. instand gesetzte, gebrauchte
Originalteile.